Drei Studententeams haben eine große Herausforderung angenommen: Sie haben für die Wasserwacht Nonnenhorn ein senkrecht startendes unbemanntes Flächenflugzeug, das von einer 1,5 mal 1,5 Meter Plattform des Rettungsbootes „Christophorus“ starten und landen kann, entwickelt und gebaut. Vom 29. bis 31. Juli präsentieren sie anlässlich des „Jubiläums 50 Jahre Do 31“ im Dornier Museum und auf dem Fluggelände von Zeppelin NT ihre Entwürfe und ihre Fluggeräte.
50 Jahre nach der Platzrunde der Do 31 E3 mit Senkrechtstart, vollen Transitionen und Senkrechtlandung ist es Camilo Dornier, Enkel von Flugzeugpionier Claude Dornier, ein großes Anliegen, den jungen Ingenieursnachwuchs in Deutschland anzusprechen und zu motivieren – noch heute hält die Do 31 drei der fünf FAI-Rekorde (FAI steht für Fédération Aéronautique Internationale, auf Deutsch Weltluftsportverband), die Dornier-Testpilot Drury Wood 1969 auf dem Weg von München zur Airshow nach Paris aufgestellt hat.
Die Konzeption der Do 31 stammt von Peter Dornier und wurde in Friedrichshafen entwickelt – für die Dorniers und deren Ingenieure schon immer eine inspirierende Region. So verwundert es nicht, dass die Aufgabenstellung für den Studentenwettbewerb zum Do 31-Jubiläum einen Bodensee-Bezug hat. Camilo Dornier formuliert das Wettbewerbsmotto folgendermaßen: „Aus der Vergangenheit lernen, mit Blick in die Zukunft das Machbare für die Gegenwart entwickeln.“
Drei Teams – zwei aus Aachen, eines aus Braunschweig – werden Ende Juli ihre Arbeiten vor einer hochkarätigen Jury präsentieren. Zur Bewertung gehört auch ein vorgegebener und abzufliegender Parcours auf dem Flugplatz Friedrichshafen – die Zeppelin NT stellt dazu freundlicherweise einen Teil ihres Geländes am Flughafen zur Verfügung. Die Messe Friedrichshafen wird die Wettbewerbsteilnehmer beherbergen.
„Die Teams mussten die schwierige Aufgabe lösen, ein Flugzeug zu bauen, das in der Lage ist, vom Schweben in den Geradeausflug und wieder zurück zu wechseln“, sagt Jurymitglied Sebastian Köberle von der Technischen Universität München. „Besonders spannend finde ich, dass die Teams zwar während der Konzeptphase teilweise die gleichen Ansätze untersucht haben, sich jedes Team letztlich jedoch für einen anderen entschieden hat. Somit stehen drei verschiedene Konzepte im Wettbewerb, jedes mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Eine Abschätzung, wer am Ende das Rennen machen wird, ist damit sehr schwer zu treffen.“
Die Preisverleihung ist im Rahmen des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses (DLRK) am 5. September 2018 im Dornier Museum in Friedrichshafen. Für das erstplatzierte Team gibt es 7.000 Euro, für das zweite 3.500 Euro und für das dritte 2.500 Euro. Mit einem Dokumentarfilm über den Wettbewerb werden die Teams und ihre Arbeit gewürdigt. Erstmals wird der Film bei der offiziellen Preisverleihung gezeigt, anschließend in der Sonderausstellung „Senkrechtstarter“ im Dornier Museum.
Info: Interessierte können am 31. Juli 2018 ab 13 Uhr zu den Flugvorführungen auf dem Gelände von Zeppelin NT kommen. Bei schlechtem Wetter wird die Präsentation auf den 1. August 2018 verschoben.
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