Nach dem Saisonauftakt mit zwei spektakulären Nachtrennen in Diriyah ist die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft am 10./11. April in Rom zu Gast. Wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten aufgrund der Pandemie haben die FIA und die Formel E beschlossen, auch in der Ewigen Stadt zwei Läufe auszutragen – wie auch am 24./25. April in Valencia. Für Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E, ist das die richtige Entscheidung: „In Anbetracht der aktuellen Situation und der unvorhersehbaren Entwicklung der Pandemie in der zweiten Saisonhälfte ist für uns und die Serie jedes gefahrene Rennen wichtig.“Für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team, das mit wertvollen Meisterschaftspunkten aus Saudi-Arabien zurückkehrte, ist es der erste Auftritt in Rom. Im Porsche 99X Electric mit der Startnummer 99 will Pascal Wehrlein an seine starke Leistung von Diriyah anknüpfen, wo er sein Premierenrennen für Porsche aus der ersten Startreihe in Angriff nahm. Sein Teamkollege André Lotterer stellt sich im zweiten Porsche 99X Electric mit der Startnummer 36 der starken Konkurrenz. In der ersten vollelektrischen Rennserie der Welt kämpfen zwölf Teams und 24 Fahrer in dieser Saison um die erstmals zu vergebenden Weltmeistertitel.
Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team sieht dem dritten und vierten Saisonrennen zuversichtlich entgegen. „In Diriyah hat der Grundspeed unseres Porsche 99X Electric gestimmt. Darauf können wir für Rom aufbauen“, sagt Amiel Lindesay „Wir dürfen jedoch eines nicht vergessen: Obwohl das unsere zweite Saison ist, sind wir bisher gerade mal bei insgesamt sechs Events gefahren. Und der Wettbewerb in dieser stark besetzten Weltmeisterschaft ist unglaublich hart.“
Fragen und Antworten zum Rome E-Prix
Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E
Welche Erkenntnisse nimmst Du vom Saisonauftakt in Diriyah mit nach Rom?
„Wir sind in Diriyah gut in die Saison gestartet. Trotzdem gab es einige Dinge, denen wir auf den Grund gehen mussten. Das Energiemanagement war sicherlich nicht optimal, in einigen Passagen haben wir mit beiden Autos etwas zu viel Energie verbraucht. Daraus müssen wir lernen und es in Rom besser machen. Ich bin sicher, wir werden dort weitere Fortschritte erzielen. In der vergangenen Saison wurde in Rom nicht gefahren. Das Streckenlayout wurde allerdings in vielen Bereichen verändert, was uns entgegenkommen könnte. Das Niveau in der Formel E ist allerdings so hoch, dass das alle Teams irgendwie in den Griff bekommen. Die Kräfteverhältnisse werden dadurch nicht großartig beeinflusst.“
In welchen Details siehst Du für Rom noch Verbesserungspotenzial?
„Wir haben da eher das große Ganze im Blick. So arbeiten wir intensiv an der Optimierung der Software. Die Simulatorarbeit war so umfangreich wie immer, um das Team so gut vorzubereiten, dass wir in Rom um einen Spitzenplatz kämpfen können. Der Teamspirit ist da, alle sind hochmotiviert. Wir wollen uns in dieser Saison von Rennen zu Rennen verbessern und in allem, was wir tun, perfekt werden. Als André das letzte Mal in Rom fuhr, stand er auf dem Podium. Das erneut zu erreichen, ist Motivation und Antrieb für das ganze Team.“
Auch in Rom werden zwei Rennen ausgetragen. Was bedeutet das für die Arbeit des Teams?
„Ein Renntag in der Formel E ist sehr lang. Das Team hat bei einem Double-Header-Event also mehr Stress. Für die Vorbereitung zu Hause macht es dagegen keinen großen Unterschied. Einzig die Simulation des Grip-Levels ist etwas aufwendiger, weil auf der Strecke ja länger gefahren wird. Ein Großteil der Vorbereitung auf den zweiten Tag ergibt sich aus den im ersten Rennen gewonnenen Erkenntnissen. Was natürlich passieren kann, ist, dass du bei einem Zwischenfall im ersten Lauf für den Rest des Wochenendes weniger Reifen zur Verfügung hast, da ihre Gesamtzahl beschränkt ist.“
André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36) Du hast gute Erinnerungen an Rom, warst da immer sehr gut unterwegs. Wie sehr motiviert dich das?
„Es ist natürlich immer ein gutes Gefühl, auf eine Strecke zurückzukehren, auf der man schon erfolgreich war. In Rom stand ich zweimal auf dem Podium, einmal habe ich die Pole geholt. Wie ich von dieser Erfahrung letztlich profitieren kann, werden wir sehen. Unser Team ist zum ersten Mal in Rom am Start, außerdem fahren wir diesmal eine neue Streckenvariante. Für uns ist das ein Vorteil, da der Erfahrungsvorsprung unserer Konkurrenten dadurch nicht ganz so groß ist.“
Dein Saisonstart in Diriyah war nicht optimal. Kommen da zwei Rennen in Rom gerade recht?
„Auf jeden Fall. Jeder Rennkilometer bringt uns weiter. Zwei Rennen bedeuten auch zwei Chancen für eine erfolgreiche Performance. In Diriyah war nicht alles optimal, es gab auch viel Positives. So waren wir in den Trainings weit vorne, was immer ein gutes Zeichen ist. Wir haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Auf Rom haben wir uns gut vorbereitet und ich hoffe, dass wir uns dort als Team für unsere harte Arbeit belohnen können.“
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99) Dein erstes Rennen für Porsche hast Du aus der ersten Startreihe in Angriff genommen. Wie sehr beflügelt dich das?
„Für mich als Neuling im Team war dieser gute Auftakt besonders wichtig. Wir haben damit gezeigt, welches Potential wir haben. Auf eine Runde waren wir schon sehr stark, nur im Rennen hat uns etwas Speed gefehlt. Für Rom haben wir einige Verbesserungen auf den Weg gebracht, und wenn wir die auch im Rennen umsetzen können, denke ich, dass alles möglich ist.“
Wie findest Du es, dass in Rom zwei Rennen gefahren werden und was kannst Du über die neue Strecke sagen?
„Je mehr Rennen wir fahren, desto besser ist das für uns als Team. Ich freue mich jedenfalls darauf, mehr Zeit im Auto zu verbringen. Es kann ja immer mal sein, dass es am ersten Tag nicht ganz so gut läuft. In diesem Fall ist das Wochenende nicht gleich vorbei, sondern man hat noch eine zweite Chance auf ein besseres Ergebnis. Die neue Strecke ist schnell und mit den vielen Bodenwellen eine echte Herausforderung. In der Vorbereitung auf Rom ging es für uns vor allem darum, uns an die aktuelle Streckenvariante zu gewöhnen und schon für das erste Rennen eine möglichst perfekte Abstimmung für unseren Porsche 99X Electric zu finden. Am Renntag selbst hast du in der Formel E wenig Zeit, am Setup zu arbeiten. Umso wichtiger ist es, dass die Basis stimmt.“
Die Strecke
Der Rome E-Prix wird auf einer 3,385 Kilometer langen Strecke im Stadtbezirk Esposizione Universale di Roma ausgetragen. Nach Peking 2014 ist es die zweitlängste in der Geschichte der Formel E. Im Vergleich zur Streckenführung von 2019, als die Formel E zuletzt in Rom gefahren ist, wurden vier 90-Grad-Kurven und eine Schikane eingebaut. Insgesamt weist der Kurs, der am Palazzo die Congressi und der Piazzale Marconi vorbeiführt, 19 Kurven auf. Die Gerade auf der Via Cristoforo Colomco wurde etwas gekürzt. „Die neue Strecke hat mit der alten nicht mehr viel Ähnlichkeit“, sagt André Lotterer. „Deshalb ist es zum Glück kein großer Nachteil, dass unser Team in Rom noch nie gefahren ist.“ Für Pascal Wehrlein steht fest: „Das wird auf jeden Fall spannend.“
Live im TV und Internet
Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet von den Formel-E-Rennen in Rom:
Samstag, 10.4. – 11.45 Uhr, ran.de: Qualifying 1. Rennen live
Samstag, 10.4. – 15.30 Uhr, Sat1 und ran.de: 1. Rennen live
Sonntag, 11.4. – 08.45 Uhr, ran.de: Qualifying 2. Rennen live
Sonntag, 11.4. – 12.30 Uhr, Sat.1 und ran.de: 2. Rennen live
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