Unterschriftenaktion zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie erfolgreich

Land muss landesweiten Bürger:innenrat zur Care-Arbeit einberufen!

Wenn eine Initiative aus der Bevölkerung für ein Anliegen mehr als 1000 Unterschriften sammelt, muss das Land einen Bürger:innenrat einberufen.  Dies ist zum Thema „Care-Arbeit und Vereinbarkeit – wie können wir schneller Lösungen finden?“ passiert. Mit beinahe 2000 gesammelten Unterschriften, die am 5. Mai an die Landesrätinnen Katharina Wiesflecker und Martina Rüscher übergeben worden sind, wird deutlich, dass das Thema den Betroffenen unter den Nägeln brennt.

Immer mehr verzweifelte Eltern (vor allem Frauen!), resignierende Elementarpädagoginnen, Einrichtungen an der Grenze zum Kollaps: Die Care-Arbeit (Fürsorge- und Pflegearbeit) und die davon Betroffenen sind in Vorarlberg in einer schwierigen Situation. Nun erhöht die erfolgreiche Petition einer Initiative engagierter Bürgerinnen und Bürger den Druck auf die Politik: Das Land ist dazu angehalten, einen landesweiten Bürger:innenrat einzuberufen.

Schwierige Ausgangslage
Familienleben, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen sind mit beruflicher Entfaltung in Vorarlberg nur schwer vereinbar. Wenn die Politik untätig bleibt, wird sich die Situation der Betroffenen in den nächsten Jahren nicht nur nicht verbessern, sondern drastisch verschlimmern: Ohne flächendeckende Kinderbetreuung ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unmöglich – doch in Vorarlberg ist das System am Limit!
Das Problem: In Vorarlberg mangelt es schon lange an Elementarpädagoginnen. Immer mehr Mitarbeiterinnen kündigen oder wechseln die Branche. In den nächsten Jahren rollt zudem eine Pensionierungswelle auf die Kinderbetreuung zu. In manchen Gemeinden wurden bereits die Öffnungszeiten reduziert! Im Bereich der professionellen Pflege sieht es nicht besser aus. Einige Heime haben Betten und Heimplätze gesperrt, weil das Personal fehlt. Auch für die Pflege zuhause fehlen nötige Rahmenbedingungen.

Erfolgreiche Initiative für landesweiten Bürger:innenrat
Eva King, Lisa Praeg, Klara Büchele-Ujunwa, Gabriele Büchele, Johannes Lampert, Stefan Schartlmüller und Brigitta Soraperra wollen als Betroffene nicht tatenlos zusehen. Im Februar haben sie eine Petition für einen landesweiten Bürger:innenrat zu „Care-Arbeit & Vereinbarkeit“ gestartet. 1887 Menschen aus der Bevölkerung haben die Petition unterschrieben, die damit deutlich mehr als die 1000 notwendigen Unterschriften erreicht.
Die Übergabe der Unterschriften an die zuständigen Landesrätinnen Katharina Wiesflecker und Martina Rüscher als Aufforderung zur Einrichtung des Bürger:innenrats erfolgte am Freitag, dem 5. Mai vor dem Landhaus Bregenz.

Lösungen aus der Perspektive der Betroffenen
Für einen Bürger:innenrat, wie er auch in der Vorarlberger Landesverfassung verankert ist,  werden zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Personen eingeladen, sich mit einem gesellschaftlich brisanten Thema auseinanderzusetzen und Lösungsvorschläge für die Politik zu erarbeiten. Dabei werden sie von einem professionellen Team begleitet, das sich aus dem landeseigenen Büro für freiwilliges Engagement und Vereinbarkeit (FEB) zusammensetzt.
Die Ziele sind aus Sicht der Initiator:innen klar: Es braucht eine Finanzierung, höhere Löhne in den Care-Berufen und bessere Rahmenbedingungen – und das schnell. Die Politik muss, auch im ländlichen Raum, ein flächendeckendes Kinderbetreuungssystem etablieren. Gefragt sind neue Arbeitszeitmodelle, gerechte Bezahlung zwischen Männern und Frauen und generell eine finanzielle Wertschätzung von Care-Tätigkeiten.
Der Vorarlberger Bürger:innenrat zu „Care-Arbeit & Vereinbarkeit“ soll dazu aus der Perspektive der Betroffenen heraus konkrete, schnell umsetzbare Maßnahmen entwickeln.
„Menschen in Vorarlberg, die sich um ihre Kinder und Angehörigen kümmern, sind tragende Säulen unserer Gesellschaft. Wertschätzung für ihre Arbeit gibt es wenig. Sie wird nicht entlohnt, erschwert die berufliche Entfaltung und führt unter Umständen direkt in die Altersarmut. Das muss sich ändern – und zwar schnell“, fordern Eva King, Lisa Praeg, Klara Büchele-Ujunwa, Gabriele Büchele, Johannes Lampert, Stefan Schartlmüller und Brigitta Soraperra.
Weitere Informationen unter http://www.bürgerinnenrat.at/carearbeit/

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