P Zero Orange und White: Beim Grand Prix von Spanien setzt Pirelli die beiden härtesten Mischungen ein.
Viele Technische Updates der Teams erwartet: Bessere Performance der Autos steigert Anforderungen an Reifen.
Nach dem Grand Prix findet der zweite Reifentest in dieser Saison statt: Teams Sauber, toro Rosso, McLaren und Force India testen.
Die Formel 1 kehrt nach Europa zurück. Der Grand Prix von Spanien gilt als eines der Schlüsselrennen in jeder Saison. Der Grund: Die Strecke von Montmeló ist den Teams bestens bekannt. Daher nutzen sie den Circuit häufig dazu, wesentliche Neuerungen ihrer Autos zu präsentieren, entwickelt mit dem Ziel, die Performance und den Abtrieb zu erhöhen. Das führt auf dem für die Reifen ohnehin schon anspruchsvollen Kurs zu noch stärkeren Belastungen, denn die langgezogenen Kurven werden mit sehr hohen Geschwindigkeiten durchfahren, und dabei wird extrem viel Energie durch die Reifen geleitet. Infolgedessen nominierte Pirelli für das Rennen die beiden härtesten Slick-Mischungen der Formel 1 Reifen-Kollektion 2014.
Paul Hembery, Motorsport Direktor, Pirelli: “Es wird oft gesagt, dass die Strecke in Barcelona die wohl präziseste Prognose des weiteren Saisonverlaufs ermöglicht. Denn ein Auto, das hier eine gute Performance zeigt, sollte auch auf den meisten anderen Strecken gut laufen. Gleiches gilt auch für die Reifen. Schließlich zählt der spanische Circuit zu den anspruchsvollsten Strecken, auf denen wir im Verlauf der Saison fahren. In den langen, schnellen Kurven – wie in Kurve 3 – wirken extrem hohe Mengen Energie auf die Reifen ein und belasten sie heftig. Entsprechend hoch ist ihr Leistungsabbau. Außerdem: Der Asphalt der Strecke ist ziemlich rau, und es kann hier richtig warm werden. Diese Faktoren erhöhen die Belastung der Reifen zusätzlich. Folglich sahen wir bei den Rennen in Spanien in der Vergangenheit bis zu vier Reifenstopps. Doch aufgrund der Modifikationen, die wir in diesem Jahr an den Reifen vorgenommen haben, hoffen wir, dass die Mehrheit der Piloten diesmal nicht häufiger als drei Mal in die Boxengasse fährt. Mit dem ersten Reifen-Test während der Saison in Bahrain haben wir ein solides Fundament für die Vorbereitungen auf das kommende Jahr gelegt. Nun freuen wir uns darauf, diese Arbeit nach dem Rennen mit vier Teams in Spanien fortzusetzen.“
Jean Alesi, technischer Kommentator, Pirelli: “Für die Reifen ist Barcelona zweifellos eine der härtesten Strecken des Jahres. Dazu trägt der raue Asphalt bei, doch in erster Linie sind es die schnellen Kurven, in denen die Fahrer beschleunigen, was insbesondere die Hinterreifen fordert. Daher ist das richtige Setup entscheidend, um den Leistungsabbau unter Kontrolle zu halten. Wem das nicht gelingt, läuft Gefahr, die Hinterreifen übermäßig zu belasten und dadurch sehr schnell Tempo zu verlieren. Ein weiteres Problem liegt im Wechselspiel von Bremsen und Beschleunigung: Mit abgefahrenen Reifen dauert das Abbremsen länger, und es ist schwieriger, beim Beschleunigen aus der Kurve genügend Traktion zu bekommen. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Autos in diesem Jahr in Barcelona präsentieren. Theoretisch müssten sie weniger Abtrieb haben, wodurch es für die Fahrer weniger anstrengend werden sollte als in der Vergangenheit. Zudem müssen wir abwarten, welche Veränderungen die Teams an den Autos vorgenommen haben.”
Die Anforderungen der Strecke an die Reifen
Solange die meisten Fahrer zurückdenken können, fanden die Wintertests vor Saisonbeginn meist in Barcelona statt. In diesem Jahr war es anders. Diesmal sammelten die Teams in Jerez und Bahrain die ersten Erfahrungen über das Zusammenspiel der neuen Autos und der neuen Reifen. Daher fehlen den Teams und Pirelli aktuelle Informationen, wie sich die neue Generation der Boliden auf dem Kurs von Barcelona verhält.
Die linke Seite des Autos wird in Spanien besonders stark beansprucht. Insbesondere vom linken Hinterreifen wird viel Traktion gefordert. Die auf die Reifen der linken Wagenhälfte einwirkenden Seitenkräfte sind die Zweithöchsten der Saison.
Aufgrund der hohen Energiemengen, denen die Mischungen ausgesetzt sind, kann die Lauffläche der Reifen bis zu 130 Grad Celsius heiß werden. Weil es nur eine lange Gerade gibt, haben die Pneus während einer Runde kaum die Chance, sich abzukühlen.
Der harte Slick hat einen hohen Arbeitsbereich. Das heißt, er wurde für die heißesten und extremsten Bedingungen des Jahres konstruiert. Demgegenüber hat der Medium-Reifen einen niedrigeren Arbeitsbereich und liefert in vielen verschiedenen Situationen optimale Ergebnisse. Diese Kombination ermöglicht es, für die zahlreichen möglichen Zustände in Barcelona stets die passende Lösung zu finden.
Acht von zehn Rennen in Barcelona wurden von der Pole Position gewonnen. Das unterstreicht die Bedeutung des Qualifyings sowie die enorme Schwierigkeit, Konkurrenten auf dem spanischen Circuit zu überholen. Daher kann die richtige Reifen-Strategie ausschlaggebend für den Erfolg sein, wie das Rennen im vergangenen Jahr zeigte.
2013 gewann Fernando Alonso (Ferrari) das Rennen mit einer Vier-Stopp-Sprintstrategie. Dabei setzte er sich gegen den Zweitplatzierten Kimi Raikkönen (Lotus) durch, der dreimal stoppte. Zudem stellte Alonso einen neuen Rekord auf. Er ist der bislang einzige Pilot, der den Grand Prix in Montmeló von Startplatz fünf gewinnen konnte. Alle anderen Sieger vor ihm standen zu Beginn des Rennens in der ersten oder zweiten Startreihe.
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