Die extrem anspruchsvolle WM-Rallye in Argentinien ist ihrem Ruf gerecht geworden: Beim fünften Saisonlauf erlebte das Hyundai Shell World Rally Team eine emotionale Achterbahnfahrt. Bereits am Freitag bestritten Dani Sordo/Marc Marti und Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul den Lauf unter Rally2-Bedingungen. Einen Tag später mussten Sordo/Marti die Rallye wegen technischer Probleme komplett beenden. Ihre Teamkollegen Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul dagegen belegen am Ende Gesamtrang fünf.
Thierry Neuville beendete die erste Super Special auf Rang sechs und bewegte seinen Hyundai i20 WRC nach drei von 14 Wertungsprüfungen in Reichweite eines Podest-Platzes. Doch wurden ihm die unübersichtlichen Verhältnisse zum Verhängnis. In der Ascochinga-Prüfung (WP5) musste der Belgier sein Fahrzeug abstellen und nach Rally2-Reglement starten. Doch nach einer tollen Aufholjagd belegten er am Samstagabend Platz fünf, den er bis zum Ende der harten Rallye erfolgreich verteidigte. Als Krönung gelang in der Wertungsprüfung 10 die Bestzeit.
Neuville: „Wir haben das große Potenzial des Hyundai i20 WRC auch bei dieser extrem anspruchsvollen Rallye aufblitzen lassen und viele wichtige Erkenntnisse gesammelt. Trotz der widrigen Bedingungen hatten wir einen ordentlichen Auftakt. Wir hatten eine sehr gute Pace und stehen zu Recht auf Rang fünf. Am Samstag wurden die Streckenverhältnisse etwas besser. Dazu haben wir einige Veränderungen im Setup vorgenommen, die uns weitergeholfen haben. Auch am Sonntag haben wir auf den schwierigen Wertungsprüfungen gute Zeiten hingelegt.“
Teamchef Michel Nandan ordnet die Rallye wie folgt ein: „Wir wussten, dass die Rallye Argentinien uns alles abverlangen würde. Wir haben hier viel durchgemacht. Betrachtet man die Rahmenbedingungen, überwiegen die positiven Aspekte: Wir wissen, an welchen Schrauben wir künftig zu drehen haben, um noch konkurrenzfähiger zu sein. Hier in Argentinien haben wir gute Arbeit geleistet, großartigen Teamgeist gezeigt und sehr viel gelernt.“
Ergebnis Rallye Argentinien
1. J.-M. Latvala / M. Anttila (Volkswagen Polo R WRC) 4:41.24,8 Std.
2. S. Ogier / J. Ingrassia (Volkswagen Polo R WRC) +1.26,9 Min.
3. K. Meeke / P. Nagle (Citroën DS3 WRC) +5.54,7 Min.
4. A. Mikkelsen / M. Markkula (Volkswagen Polo R WRC) +6.18,3 Min.
5. T. Neuville / N. Gilsoul (Hyundai i20 WRC) +8.25,8 Min.
6. R. Kubica / M. Szczepaniak (Ford Fiesta RS WRC) +10.08,0 Min.
7. E. Evans / D. Barritt (Ford Fiesta RS WRC) +10.32,2 Min.
8. M. Prokop / J. Tomanek (Ford Fiesta RS WRC) +12.03,9 Min.
9. M. Hirvonen / J. Lehtinen (Ford Fiesta RS WRC) +19.54,8 Min.
10. N. Al-Attiyah / G. Bernacchini (Ford Fiesta RRC) +23.10,2 Min.
WM-Fahrerwertung
1. Ogier 112 Punkte
2. Latvala 88
3. Østberg, Mikkelsen 48
5. Hirvonen 40
6. Meeke 32
7. Neuville 31
8. Evans 26
9. Prokop 22
10. Bouffier 18
… 15. Atkinson 6
16. Melicharek, Tidemand, Hänninen 4
WM-Herstellerwertung
1. Volkswagen Motorsport, 187points
2. Citroën Total Abu Dhabi WRT, 90
3. M-Sport 68
4. Hyundai Motorsport, 55
5. Volkswagen Motorsport II, 52
Jari-Matti Latvala gewinnt vor Sébastien Ogier – Volkswagen hat in der Rallye-WM den fünften Saisonsieg gefeiert und damit die WM-Führung in allen drei Wertungen deutlich ausgebaut.
Zwei Polo R WRC ganz vorn, der dritte mit Andreas Mikkelsen auf Platz vier bedeuteten das beste Einzelergebnis der Wolfsburger Werksmannschaft in der Geschichte der Rallye-WM. In der Fahrer- und Beifahrer-WM führen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) nun mit 24 Zählern Vorsprung vor ihren Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN). Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) liegen auf Platz drei der Gesamtwertung. Mit der maximalen Punktausbeute von 43 Zählern baute Volkswagen seinen Vorsprung in der Hersteller-WM auf 97 Zähler aus. Volkswagen hat nun neun Siege in Folge geholt – und damit die längste Siegesserie eines Herstellers in der Rallye-WM. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sind die ersten neuen Sieger in Argentinien, nachdem Rekordweltmeister Sébastien Loeb (Citroën) hier acht Mal in Folge gewonnen hatte.
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