Der VW Konzern hat im Jahr 2022 ein solides Ergebnis erzielt und seine Rentabilität verbessert, trotz anhaltender Versorgungsunterbrechungen und trotz des Gegenwinds durch höhere Rohstoff- und Energiekosten. Dazu beigetragen haben die fortgesetzte Preis- und Kostendisziplin und ein besserer Mix, wodurch das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen um 2,5 Milliarden Euro auf 22,5 Milliarden Euro gesteigert wurde. Bei der Umsetzung seiner Strategie hat der Konzern im Jahr 2022 wichtige Fortschritte erzielt. Dazu zählen insbesondere der erfolgreiche Börsengang der Porsche AG, der Start des konzerneigenen Batterieunternehmens PowerCo mit dem Spatenstich für die erste Zell-Gigafabrik in Salzgitter, der Produktionsstart des vollelektrischen ID.4 in den USA sowie die Partnerschaft mit Horizon Robotics zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in China.
Die Umsatzerlöse stiegen um 11,6 Prozent auf 279,2 Milliarden Euro, getragen von dem Verkauf besser ausgestatteter Fahrzeuge, einem besseren Mix und fortgesetzter Preisdisziplin. Die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) nahmen deutlich zu, während die Gesamtzahl der ausgelieferten Fahrzeuge aufgrund von Halbleiterknappheit, Unterbrechungen in der Logistikkette und Lieferausfällen in China um 7 Prozent zurückging. Insgesamt wurden 572.100 BEVs an Kunden ausgeliefert, 26 Prozent mehr als im Vorjahr, was die Beliebtheit der einzigartigen vollelektrischen Modellpalette des Konzerns belegt. Der BEV-Anteil an den Auslieferungen wuchs damit auf rund 7 Prozent.
Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg auf 22,5 (20,0) Milliarden Euro, was einer operativen Umsatzrendite vor Sondereinflüssen von 8,1 (8,0) Prozent entspricht. Das Ergebnis vor Steuern legte um 9,5 Prozent auf 22 (20,1) Milliarden Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 15,8 (15,4) Milliarden Euro.
Der Netto-Cashflow des Konzernbereichs Automobile belief sich auf 4,8 Milliarden Euro (8,6 Milliarden Euro). Die Abweichung ist vor allem auf die im gesamten Jahr 2022 instabile Versorgungssituation und Störungen in den Logistikketten insbesondere zu Jahresende zurückzuführen. Deswegen ist die Mittelbindung im Working Capital und insbesondere der Bestand fertiger Erzeugnisse sowie an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zum Jahresende deutlich höher als geplant ausgefallen. Es wird erwartet, dass sich diese gestiegene Mittelbindung im Working Capital im Verlauf des Jahres 2023 größtenteils umkehrt.
Die Nettoliquidität des Konzernbereichs Automobile stieg zum 31. Dezember 2022 auf 43 Milliarden Euro und umfasst 16,1 Milliarden Euro Zuflüsse aus dem erfolgreichen Börsengang der Porsche AG im September 2022. 9,5 Milliarden Euro wurden im Rahmen der Sonderdividende an die Aktionäre im Januar 2023 ausgezahlt.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 8,70 Euro je Stammaktie und 8,76 Euro je Vorzugsaktie vor, was einer Steigerung von 1,20 Euro je Stamm- beziehungsweise Vorzugsaktie gegenüber den Vorjahreswerten entspricht. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 29,4 Prozent. Das Ergebnis je Stammaktie belief sich auf 29,63 Euro (29,59) und das Ergebnis je Vorzugsaktie auf 29,69 Euro (29,65).
Arno Antlitz, CFO & COO des Volkswagen Konzerns, sagte: „Unsere Performance im vergangenen Jahr hat die verbesserte Widerstandskraft des Volkswagen Konzerns in einem schwierigen globalen Umfeld gezeigt. Trotz erheblicher Herausforderungen in der Lieferkette, die zu einem Rückgang der Gesamtauslieferungen führten, haben wir 572.100 reine Elektrofahrzeuge ausgeliefert und gleichzeitig das operative Ergebnis weiter gesteigert. Die heutigen Ergebnisse sind ein Beleg für die solide finanzielle Basis, auf der wir unsere Strategie konsequent umsetzen. Wir erwarten für das laufende Jahr, dass die Engpässe in der Lieferkette sukzessive nachlassen und wir so den hohen Auftragsbestand bedienen können.“
Der Volkswagen Konzern beschleunigt seine Transformationsaktivitäten und investiert in Software, sein Batteriegeschäft und in BEV- sowie auch in ICE-Plattformen, um sich auf umfangreiche Produkteinführungen ab 2024 vorzubereiten. In der Folge stiegen die F&E-Ausgaben im Jahr 2022 auf 18,9 Milliarden Euro bei einer F&E Quote von 8,1 Prozent bezogen auf den Konzernbereich Automobile. Die Sachinvestitionen von 12,7 Milliarden Euro zeugen von weiterhin hoher Investitionsdisziplin, was einer Sachinvestitionsquote von 5,5 Prozent bezogen auf den Konzernbereich Automobile im Jahr 2022 entspricht.
Ausblick
Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Gesamtauslieferungen im Jahr 2023 auf rund 9,5 Millionen Fahrzeuge ansteigen werden. Treiber dafür sind ein nach wie vor hoher Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen sowie eine sich entspannende Situation in der Halbleiterversorgung und der Logistikkette im Jahresverlauf. Der Volkswagen Konzern erwartet, dass die Umsatzerlöse vor allem aufgrund des hohen Auftragsbestands um 10 bis 15 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das operative Ergebnis des Konzerns wird für 2023 eine operative Umsatzrendite zwischen 7,5 und 8,5 Prozent erwartet.
Im Konzernbereich Automobile soll die F&E-Quote bei rund 8 Prozent und die Investitionsquote bei rund 6,5 Prozent liegen. Der Volkswagen Konzern erwartet einen starken Anstieg des ausgewiesenen Netto-Cashflows im Jahr 2023. Die Nettoliquidität wird voraussichtlich zwischen 35 und 40 Milliarden Euro liegen; darin enthalten sind die Mittelzu- und -abflüsse im Zusammenhang mit der Zahlung der Sonder- und der regulären Dividende in Höhe von 11 Milliarden Euro, die beide im Jahr 2023 abfließen. Die Kapitalrendite (ROI) wird voraussichtlich zwischen 12 und 15 Prozent liegen.
Herausforderungen ergeben sich insbesondere aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff-, Energie- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen.
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