Das Warten hat ein Ende: Ab dem 16. März 2021 darf das Porsche Museum wieder Besucher empfangen. Als Vorsorgemaßnahme gegen die Verbreitung des Virus und vor allem zum Schutz der Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte das Museum in den vergangenen Monaten für den Publikumsverkehr geschlossen. „Um unseren Besucherinnen und Besucher gleich vom ersten Tag an einen unvergesslichen Aufenthalt bieten zu können, haben wir die Zeit während der Schließung genutzt, die Umsetzung geplanter Neuheiten, die für das laufende Jahr vorgesehen waren, vorzuziehen. So haben wir Exponate getauscht, Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt und neue interaktive Stationen installiert“, sagt Achim Stejskal, Leiter Porsche Heritage und Museum.
Ein kurzer Rückblick: Während Kindertagesstätten und Schulen geschlossen hatten und sich viele Berufstätige im Homeoffice befanden, reagierte das Museum rasch mit Porsche 4Kids und spannenden Online-Erlebnissen für Kinder auf der Internetseite www.porsche4kids.com. Als ebenfalls willkommene Abwechslung zum Alltag 2020 erwiesen sich die digitalen Live-Führungen zum 43. Internationalen Museumstag am 17. Mai, bei denen zwei Guides durch die Ausstellung führten. Von Juli bis November präsentierte das Porsche Museum den ersten vollelektrischen Sportwagen Taycan als Teil der Ausstellungsreihe „Start to Drive Electric“ im „DRIVE. Volkswagen Group Forum“ in Berlin. „Wir haben jederzeit versucht, das Beste aus dem vergangenen Jahr zu machen. Dafür reagierten wir flexibel auf aktuelle Bestimmungen und handelten stets im Sinne unserer Fans und Belegschaft. Trotz aller bestehenden Herausforderungen haben wir auch in der Krise in neuen Chancen gedacht und freuen uns jetzt über die Wiedereröffnung mit vielen Überraschungen und zwei Sonderausstellungen in 2021“, fasst Stejskal zusammen.
Tätigkeiten während der Schließung: Für einen spektakulären Exponate-Tausch ging es für das Team der Abteilung Porsche Heritage und Museum hoch hinaus. Der Porsche 956, der bislang an der Ausstellungsdecke hing, wurde an die Fachkollegen des Historischen Motorsports übergeben. Neben der Museumswerkstatt, in der historische Serienfahrzeuge repariert und wiederaufgebaut werden, erfolgt die Restaurierung und Wartung der historischen Rennfahrzeuge in Weissach. Dort versetzt die Heritage-Abteilung den ehemaligen Le-Mans-Siegerwagen wieder in einen fahrbereiten Zustand. An derselben Stelle ist jetzt der Porsche 956 installiert, der unter anderem als Versuchsträger für den legendären TAG-Turbo- Formel-1-Motor verwendet wurde und zur Erforschung des Ground Effect diente. Der spezielle Boden des Rennwagens, der durch Diffusoren bei der Fahrt einen Unterdruck erzeugt und sich dadurch regelrecht an die Fahrbahn saugt, hätte den Rennwagen theoretisch auch an der Decke fahren lassen.
Die Design DNA von Porsche erstreckt sich über alle Modellreihen hinweg – die des Elfers geht zurück auf das Jahr 1963. Fortan können Besucher die Design DNA interaktiv erleben. An der Station „Konsequent“ stehen sechs Fahrzeugmodelle auf Drehtellern, pro Baureihe ein Derivat. Das Exponat kombiniert klassischen Möbelbau mit 3D-Druck-Verfahren und optischer Sensorik. Nähert sich ein Besucher dem Eingabedrehteller, so beenden alle Fahrzeuge ihren Pausenloop und richten sich zu ihm aus. Sobald sich die Drehscheibe unter dem 911 bewegt, rotieren die anderen Porsche synchron mit. Währenddessen erscheinen auf allen sechs Modellen rot illuminierte Linien, die die Porsche Design DNA visuell beschreiben und die über den Multimedia Guide ausführlich erklärt werden. Selten war es einfacher, die Verwandtschaftsverhältnisse der Modellreihen anhand von Designlinien nachzuvollziehen.
Das interaktive Möbel ist von nun an, fester Bestandteil der Dauerausstellung – zusätzlich zu den 80 Fahrzeugen und mehr als 200 Kleinexponaten.
Auf Wunsch erhält jeder Besucher einen neu konzipierten Multimedia Guide, der zahlreiche Informationen zu den einzelnen Fahrzeugen der Ausstellung enthält. Neben einer neuen Kamera und dem Betriebssystem Android 8 verfügt das Gerät jetzt auch über ein größeres Display mit der Auflösung Full HD+. Die Bedienung des Multimedia Guide 2.0 ist intuitiv und für die kleinen Besucher nach wie vor in einer Kinderversion erhältlich. Die Reaktionszeit ist sehr schnell, so dass es Freude macht, tief in die vielseitigen Inhalte einzutauchen und per dynamischem Storytelling eine Menge Informationen zu erhalten. Um stets auf dem aktuellsten Stand zu sein, hat das Team neue Hörbeiträge zu 210 Fahrzeugen produziert, da die Exponate in der Dauerausstellung regelmäßig ausgetauscht werden. Videoclips und bereits vorhandene Medien sind mehrsprachig vertont worden. Die Besucher erhalten nicht nur Daten, Hörbeiträge und Videoclips zu verschiedenen Fahrzeugen, sondern auch Motorensound und historisches Bildmaterial per Knopfdruck.
Wer sich gerne einmal wie ein Rennfahrer fühlen möchte, für den gibt es gute Nachrichten: Mit den Porsche Racing Simulatoren können Museumsgäste echtes Motorsport-Feeling erleben. Je nach Zielgruppe lassen sich Spiele und E-Sport-Rennwettbewerbe in allen erdenklichen Schwierigkeitsgraden absolvieren. Ein besonders intensives Erlebnis garantiert der speziell auf den Fahrer ausgerichtete gebogene Bildschirm sowie das Lenkrad aus dem Porsche 911 GT3 Cup. Um die Rückmeldung so direkt und intensiv wie möglich zu erhalten, sind im neuen Porsche Racing Simulator Hochleistungspedale verbaut. Der Rennsitz bietet hervorragenden Seitenhalt bei Kurvenfahrten, das D-Box-Motion-System befördert den Fahrer in die Dimensionen seitwärts, hoch und runter, nach vorne und nach hinten.
Einer der größten Träume vieler Porsche-Enthusiasten ist sicherlich der, einmal in einem Porsche Platz nehmen zu dürfen. Für die Besucherinnen und Besucher des Museums wird dieser Traum nun Wirklichkeit – sogar mit einem Erinnerungsbild für zu Hause. Interessierte setzen sich dazu einfach in das dafür vorgesehene Fahrzeug aus der aktuellen Modellpalette. Die dortige Fotostation wurde während der Schließung grundlegend modernisiert. So gibt es nun neue Hintergründe, die Gast und Fahrzeug via Bildfreistellung in eine andere Szenerie tauchen. Bei der Abholstation werden die Wunschkulissen sowie mögliche Fotofilter ausgewählt. Anschließend kann man einen kostenfreien Ausdruck des Motivs mitnehmen und sich das Bild per E-Mail schicken lassen, um es beispielsweise auf den eigenen Social-Media-Kanälen zu teilen.
Um die Ausstellung jederzeit ins perfekte Licht zu rücken, modernisierte das Museumsteam in den vergangenen Monaten die Deckenbeleuchtung. Die jetzt verbauten Scheinwerfer sind eine exklusive Neuentwicklung, die nur noch die Hälfte an Energie brauchen, während die Lichtqualität verdoppelt wird. Außerdem sinkt die Wärmeabgabe etwa um die Hälfte und der Klimatisierungsaufwand verringert sich ebenfalls. Die neue Anlage kommt mit einem Farbwiedergabeindex von bis zu 96 fast an den Wert des Sonnenlichtes, der 100 beträgt, was die Exponate nun mehr denn je strahlen lässt. Alle 560 motorisierten Architekturleuchten sind mit nur einem Tablet steuerbar. Für einzelne Events kann die Beleuchtung über ein Lichtpult in die szenische Show-Beleuchtung integriert werden. Die hierfür verwendete Lichtsteuerung „grandMA 3“ kommt unter anderem auf den großen Bühnen dieser Welt zum Einsatz.
Die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg vom 8. März 2021 sieht vor, dass abhängig des aktuellen Inzidenzwertes der Besuch des Porsche Museums vorab angekündigt werden muss. Bei einer 7-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Für die Anmeldung des Museumsbesuches kann der Besucherservice unter der Telefonnummer +49 (0)800 356 0911 oder per E-Mail info.museum@porsche.de kontaktiert werden. Bei einer 7-Tage-Inzidenz von unter 50 ist eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich. Im gesamten Museumsgebäude ist das Tragen einer FFP2- bzw. medizinischer Maske Pflicht. Das Porsche Museum hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Auf der Internetseite www.porsche.de/museum informiert das Museum über die aktuellen Maßnahmen sowie die sukzessive Inbetriebnahme der Besucherprogramme, die vollumfänglich an den behördlichen Vorgaben ausgerichtet werden.
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